Pflege-FAQ
für Intensivpflege und Demenzpflege

Häufige Fragen – klare Antworten: Intensivpflege und Demenzpflege für Angehörige und Betroffene erklärt

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Wissen für Angehörige und Betroffene

Neue Situationen lösen Ängste aus und lassen eine Vielzahl von Fragen auftauchen. Wir beraten Sie gerne persönlich und umfassend. Hier haben wir nützliche erste Informationen sowie Fragen und Antworten für Sie zusammengefasst.

Was tun, wenn ein:e Angehörige:r zum Pflegefall wird oder gar Sie selbst?

Jetzt ist es wichtig, die Ruhe zu bewahren und sich zunächst gut zu informieren – vor allem über die verschiedenen Möglichkeiten der Hilfe, über finanzielle Fragen und über die Vielfalt an Betreuungsformen: Ambulanter Pflegedienst, Wohngemeinschaft oder Heimplatz. Wägen Sie in Ruhe ab, was Ihren Bedürfnissen, Voraussetzungen und Wünschen gerecht wird.

Alles über Pflegeformen, Pflegegrade und Wohngemeinschaften.

Pflegewegweiser NRW: Erste Schritte bei Pflegebedürftigkeit

Kurzleitfaden BMG: Pflegebedürftig – was nun?

Wohnen im Alter: Orientierungshilfen

Hilfe auf einem Blick: Antworten zur Intensivpflege

Was bedeutet außerklinische Intensivpflege?

Unter der außerklinischen Intensivpflege wird die hochspezialisierte Pflege außerhalb der Klinik verstanden. Außerklinische Intensivpflege wird verordnet, wenn ohne die ständige Interventionsbereitschaft einer anwesenden Pflegefachkraft Lebensgefahr besteht. Patient:innen können sowohl Zuhause als auch in einer ambulant betreuten Wohngemeinschaft gepflegt werden. Beide Versorgungsformen bietet die aidura GmbH an.

Ein:e Angehörige:r hat Anspruch auf Intensivpflege – was steht ihm/ihr zu?

Gesetzlich Versicherte haben gegenüber Ihrer Kranken- und Pflegeversicherung einen Anspruch auf umfassende Versorgung im eigenen Zuhause oder auch in einer betreuten WG. Wichtig ist dabei die Unterscheidung zwischen den Ansprüchen auf Behandlungspflege, Grundpflege und hauswirtschaftlicher Versorgung unterscheiden. Hier variieren die Kostenträger:innen und Ansprechpartner:innen.

Privatversicherte verfügen in der Regel über einen individuellen Versicherungsvertrag. Entsprechend müssen wir im Falle einer intensivmedizinischen Versorgung eine individuelle Lösung mit dem Versicherungsträger:innen finden.

Sind Sie oder Ihr:e Angehörige:r aufgrund eines schweren Unfalls intensivpflegebedürftig, so haben Sie je nach Situation gegenüber Ihrer Berufsgenossenschaft (BG) oder Ihrer Unfallkasse bzw. als Haftpflichtpatient:in einen Anspruch auf außerklinische Intensivpflege. Die Kosten für die intensivmedizinische Versorgung würden in diesem Fall von der jeweiligen BG oder Versicherung getragen.

Was benötige ich alles? Wichtiges zur Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung, Betreuungsrecht

Wissen Sie schon, wie Sie behandelt werden möchten, wenn Sie ein Pflegefall werden oder wenn Sie in ein Krankenhaus müssen? Was ist, wenn jemand für Sie Sachen erledigen oder Rechnungen begleichen muss? Für alle Bereiche benötigen Sie Unterlagen und Vollmachten.

Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz: Vorsorge und Patientenrecht

Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz: Betreuungsrecht

Was sind häufige Krankheitsbilder der außerklinischen Intensivpflege?

Gesundheitliche Einschränkungen und Symptome, die eine außerklinische Intensivpflege erforderlich machen, können durch verschiedene Krankheitsbilder, wie zum Beispiel MS, ALS oder Schädel-Hirn-Trauma, verursacht werden. Ebenfalls Menschen im Wachkoma, mit einem Luftröhrenschnitt oder ausgeprägter Schluck- und Abhuststörungen benötigen häufig intensivpflegerische Versorgung.

Was genau ist eine Wohngemeinschaft für Intensivpflege-Patient:innen?

Eine Wohngemeinschaft für Intensivpflege-Patient:innen ist eine alternative Wohnform, die speziell für Menschen mit intensivem medizinischem Pflegebedarf entwickelt wurde. Hier leben mehrere Bewohner:innen zusammen in einem familiären Umfeld, das sowohl Gemeinschaft als auch Privatsphäre bietet.

Jede:r Patient:in hat ein eigenes, individuell gestaltbares Zimmer und Zugang zu gemeinsamen Wohnbereichen, wie einem Wohnzimmer oder einer Küche. Diese Räume fördern soziale Kontakte und schaffen eine angenehme Atmosphäre. Gleichzeitig ist eine umfassende medizinische Betreuung rund um die Uhr gewährleistet – ähnlich wie in einer Klinik, aber in einem wohnlicheren und persönlicheren Rahmen.

Das Ziel dieser Wohngemeinschaften ist es, den Bewohner:innen ein Höchstmaß an Lebensqualität zu ermöglichen, indem sie individuell betreut werden und trotzdem ein Stück Normalität und Gemeinschaft erleben können.

Wie kann ich die Intensivpflege-Versorgung meiner/s Angehörigen finanzieren?

Rund um die Vergütung der intensivpflegerischen Maßnahmen durch die Kranken- und Pflegekassen ist es in der Regel so, dass mit Ausnahme der Berufsgenossenschaften keine Vollfinanzierung bzw. komplette Kostenübernahme stattfindet. Somit muss zur vollen Kostenabdeckung ein Eigenanteil vom Versicherten bzw. bei nicht vorhandener Leistungsfähigkeit von einem sozialen Träger (SGB XII) erhoben werden. Hierzu erstellen wir als Pflegedienst einen Kostenvoranschlag. Wir beraten Sie gerne bei der Beantragung von Unterstützungsleistungen, wie Wohngruppenzuschlag, Grundsicherung oder Wohngeld.

Weiterführende Informationen
zur außerklinischen Intensivpflege

Weiterführende Informationen zu unseren Standorten und der außerklinischen Versorgung Zuhause oder in ambulant betreuten Wohngemeinschaften finden Sie über die folgenden Links.

Ines Aust
WG-Koordinatorin

Sie haben Fragen zur aidura GmbH oder unseren Wohngemeinschaften?
Wir beraten Sie gern.

Klarheit schaffen: Antworten zur Demenzpflege

Was ist Demenz?

Demenz beginnt meistens schleichend. Das Kurzzeitgedächtnis und die Merkfähigkeit sind zunächst gestört. Nach und nach verschwinden auch eingeprägte Dinge aus dem Langzeitgedächtnis, bis alle erworbenen Fähigkeiten verloren gehen.

Es gibt verschiedene Prozesse, die eine dementielle Erkrankung auslösen können. Grundsätzlich wird zwischen primärer und sekundärer Demenz unterschieden. 90 Prozent der Erkrankungen sind primär. Dies beschreibt eine Zerstörung der Gehirnzellen und deren Vernetzung untereinander. In diese Gruppe fällt die Alzheimer-Krankheit sowie die vaskuläre Demenz.  Es gibt noch keine genauen Erkenntnisse dazu, was diese Erkrankungen auslöst. Risikofaktoren sind neben einer geringen genetischen Komponente ein nicht gesunder Lebensstil, Bluthochdruck und Diabetes.

Sekundäre Demenzen sind Folgeerscheinungen anderer Grunderkrankungen. Hier sind diverse Stoffwechselerkrankungen, Vitaminmangelzustände und chronische Vergiftungserscheinungen durch Alkohol oder Medikamente zu nennen. Werden diese Grunderkrankungen rechtzeitig erkrannt und behandelt, ist die Demenz umkehrbar.

Wichtig bei allen Formen der Demenz ist die Aktivierung und das Training des Gehirns, um erlernte Fähigkeiten zu erhalten. Neben Verrichtungen des täglichen Lebens spielt die Stärkung der Sozialkontakte einewesentliche Rolle.

Für weitere Informationen nutzen Sie gerne folgende Links:

Was genau ist eine Wohngemeinschaft für demenzbetroffene Menschen?

Eine Demenz-Wohngemeinschaft (WG) ist ein ganz „normales“ Zuhause. Die ständige Anwesenheit unserer geschulten ambulanten Pflegekräfte bringt die nötige Sicherheit. Das Leben bleibt an den Anforderungen des normalen Alltags orientiert.
Eine aidura WG ist eine Wohnung in der Größe von 220 bis 500 qm. Sie besteht aus 6–12 individuellen Zimmern mit eigenem Badezimmer oder Tandembadezimmer (für zwei Nutzer), einer Küche oder einer großen Wohnküche mit großem Gemeinschaftsraum. Das Herzstück unserer WG‘s ist der große Gemeinschaftsraum.

Sind die Wohnungen möbliert?

Nein, jede Wohnung ist zunächst leer und wird mit dem Mobiliar der Mieter:innen individuell ausgestattet. Es handelt sich dabei um einen ganz normalen Umzug. Wichtig ist uns bei aidura, dass der neue Wohnbereich innerhalb einer Wohngemeinschaft für Demenzbetroffene mit so vielen vertrauten Dingen als möglich gestaltet wird. Das bedeutet, dass Sie das Zimmer Ihres/r Angehörigen nach seinen persönlichen Wünschen und Bedürfnissen gestalten. Die Gemeinschaftsräume sowie die Flure und Bäder sind eine Mischung aus den unterschiedlichsten Wohnstilen.

Wie ist der Tagesablauf in einer aidura Wohngemeinschaft für Demenzbetroffene?

Eine aidura Wohngemeinschaft bietet Menschen mit Demenz die Chance auf ein Leben in Gemeinschaft (eine Gruppe von sechs bis zwölf Bewohner:innen). Bei uns ist es fast wie zu Hause, in sicherer Umgebung mit der ständigen Anwesenheit von Betreuungs- und ambulanten Pflegekräften. Es wird zusammen gekocht, gegessen, ferngesehen, geredet, gesungen, gespielt, gefeiert, gelacht und auch mal geweint. Gemeinsame Unternehmungen werden von unserer WG-Koordination geplant.

Wie ist die tägliche Betreuung bei aidura organisiert?

Menschen mit Demenz haben Schwierigkeiten selbständig ihren Tag und ihr Leben zu organisieren und zu gestalten. Sie benötigen Begleitung, Assistenz und oft auch pflegerische Unterstützung in allen Belangen des Lebens. Wir von aidura, als von Ihnen beauftragter Pflegedienst, sichern mit einem ambulanten Team die pflegerische Versorgung und die Betreuung rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr!

Welchen Einfluss habe ich als Angehöriger auf den Tagesablauf?

Sie besuchen Ihre Mutter/Ihren Vater so oft, wann und so lange Sie möchten – es ist ein Leben, wie in Ihrem eigenen Zuhause. Die Beziehung zu Ihrem Angehörigen bleibt so erhalten, wie es Ihrer Familientradition entspricht. Im Gegensatz zur stationären Versorgung haben Sie als Angehörige/r durch die Wohnsituation einer Wohngemeinschaft für Demenzbetroffene weiterhin die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen. Dies können Sie z. B. durch Entscheidungen bei der medizinischen Versorgung, durch Mitgestaltung des Lebensstils in der Wohngemeinschaft und in der Tagesgestaltung Ihrer/s Angehörigen.

Welche Pflichten habe ich als Angehöriger?

Mit unserer Unterstützung organisieren und begleiten Sie Ihre/n Angehörige/n bei dem Umzug in die aidura Wohngemeinschaft für Demenzpflege. Sie als Angehörige/r, Bevollmächtigte/r und/oder gesetzliche Betreuer/in bleiben weiterhin zuständig für die finanziellen Angelegenheiten und sollten sich in der Lebensgestaltung mit einbringen. Für die Antragstellung bei den verschiedenen Kostenträgern können Sie auf die Hilfe und langjährige Erfahrung von aidura zurückgreifen.

Was passiert, wenn die Demenz fortschreitet oder körperliche Einschränkungen hinzukommen?

Schreitet die Demenz voran oder nehmen die körperlichen Einschränkungen zu, ist die Wohnumgebung bereits entsprechend ausgerichtet. Alle Menschen in unseren Wohngemeinschaften für Demenzpflege können bis zuletzt bei uns bleiben.

Welche monatlichen Kosten kommen auf uns zu?

Im Pflegeversicherungsgesetz steht, dass die ambulante Versorgung Pflegebedürftiger der stationären vorgezogen werden soll. Die Kosten für Ihre/n Angehörige/n in einer aidura Wohngemeinschaft für Demenzpflege setzen sich wie folgt zusammen:

  • Miete* und Nebenkosten*
  • Betreuung* und Pflege*
  • Haushaltskosten, Lebensmittel und Hygieneartikel
  • individuelle Einrichtung
  • Friseur, Fußpflege, Taschengeld für Hobbys und individuellen Bedarf

*Die aidura GmbH hat mit den Sozialämtern im Kreis Mettmann eine Leistungs- und Qualitätsvereinbarung (LQV) getroffen. Sollten Sie die benötigten finanziellen Mittel nur teilweise oder aber auch vollständig nicht leisten können, so wird dafür das an Ihrem Wohnort befindliche Sozialamt eintreten.

Ist eine aidura Wohngemeinschaft teurer als ein Pflegeheim?

Die qualitativen Unterschiede und Personalschlüssel in einer Wohngemeinschaft bestimmen die Kosten – sie sind vergleichbar mit einer Versorgung in einem Pflegeheim. Wir beraten Sie ganz individuell!

Weiterführende Informationen
zur Demenzpflege

Erfahren Sie auf den folgenden Seiten mehr zu unserem Leistungsangebot in der Demenzpflege und lernen Sie unsere Wohngemeinschaften kennen.

Ines Aust
WG-Koordinatorin

Sie haben Fragen zur aidura GmbH oder unseren Wohngemeinschaften?
Wir beraten Sie gern.